Vom 6. Mai bis zum 14. Juni hat in der Petri-Kirche eine Erlebnisausstellung stattgefunden, die täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet war. In der Kirche waren 6 Stationen aufgebaut zur Frage: Was tut mir gut? An Wäscheleinen konnten „Glücksmomente“ notiert werden: „Ich bin glücklich, wenn mich meine Mama knuddelt“, stand zum Beispiel auf einer Karte. Und auf einer anderen: „Das strahlende Gesicht im Spiegel nach dem ersten Kuss, macht mich glücklich.“ Ein Kind hatte geschrieben: „Ich bin glücklich, dass ich geboren bin.“ Sogar ein selbst geschriebenes Gedicht über die Schönheit fand sich unter den angehängten Karten. Kirche kann offensichtlich kreativ machen.
An einer anderen Station konnte man einen Stein auf den Altar legen als Sinnbild für etwas Belastendes, das in der Kirche bleiben sollte. Von dieser Möglichkeit wurde in den 5 Wochen fast 200-mal Gebrauch gemacht. Manche haben auch einfach die Gelegenheit genutzt, die umgestaltete Kirche in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Für Kinder gab es eine Station, an der mit Aquarellfarben Postkarten gestaltet und gleich vor Ort verschickt werden konnten. 90 Karten wurde im „Rethener Kirchenpostamt“ aufgegeben und über unser Gemeindebüro an Patinnen und Großeltern versandt.
Richtig voll in der Petri-Kirche war es, als die 2. und 3. Klassen der benachbarten Grundschule die Ausstellung im Rahmen ihres Religionsunterrichts besuchten. Gut besucht waren auch die Vorträge: Aus Hamburg war Pastor Nils Petersen angereist und entführte die Zuhörerinnen in die Welt seines kürzlich erschienenen Fantasy-Romans. Seine Frau Kerstin Petersen umrahmte die Lesung musikalisch und entlockte der Rethener Kirchenorgel ungewohnte Töne. Die Petri-Frauen informierten über die „Perlen des Glaubens“, die zu einer spirituellen Haltung im Alltag inspirieren. Und fast 20 Interessierte waren in der Kirche, als Eggert Sass von seinen Erfahrungen in einem japanischen Zen-Kloster berichtete. An zwei Abenden fanden in der Stille der Kirche Entspannungsübungen mit Yoga-Lehrerin Karin Otte statt. Auch so kann Kirche gut tun.
Der Rethener Kirchenvorstand ist sich einig, dass die Petri-Kirche auch weiterhin tagsüber ein offener Raum für die Bürgerinnen und Bürger Laatzens sein soll. Dazu suchen wir KirchenhüterInnen, die Lust und Zeit haben, die Kirche auf- und zuzuschließen. Interessierte können sich im Rethener Gemeindebüro melden.
Pastor Jens Wening
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